Der Hamburger Künstler Ulrich Jenneßen experimentiert in seinen Werken auf ganz ungewöhnliche Weise mit den Möglichkeiten, die sich heute durch die digitale Bildgestaltung und technologisch hoch entwickelten Druckverfahren bieten.
Sattleuchtende, monochrome Farbflächen und filigran gezeichnete Details durchmischen sich in seinen medialen Darstellungen, gedruckt auf hochwertigem Büttenpapier.
Jenneßen unterwandert in seinen multiforms die Gesetze der klassischen Bildkomposition.
Selbst gestaltete bildnerische Vorlagen übergibt der Künstler für die weitere Bildlenkung den modernen Bildmaschinen und steuert mit Hilfe der Technik neuartige malerischen Prozesse. Betitelt Momente,Venice, Blickwinkel oder Afrika, reflektieren die Werke persönliche Erinnerungen und wollen Gefühltes und existentiell menschliche Erfahrungen sichtbar machen. Formale Uneindeutigkeit ist beabsichtigt. Zwischen Figürlichkeit und Abstraktion pendelnd, fordern Jenneßens digitalistische Malereien eine Neubewertung künstlerischer Gestaltungsmittel heraus. Bewusst offendeutig belassen, wollen sie die Sinne des Betrachters anregen und unterbewusst Hintergründiges sichtbar machen, Fragen aufwerfen zu Grenzerfahrungen menschlicher Existenz und sozialkritischen Aspekten des gesellschaftlichen Zusammenlebens.
Dr. Annette Baumann